Die Temperaturen steigen, die Blumen blühen, die Sonne strahlt vom blauen Himmel – endlich ist der Frühling da! Doch nicht für jede(n) verläuft der Übergang in die neue Jahreszeit reibungslos. Insbesondere in den Monaten März und April sorgt die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit bei vielen Menschen für einen Stimmungsdämpfer. Warum wir uns im Frühling oft schlapp und erschöpft fühlen und wie du dich aktiv vor der berüchtigten Trägheit schützen kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Ist die Frühjahrsmüdigkeit ein ausgedachtes Phänomen, um persönliche Faulheit zu entschuldigen? Der Verdacht liegt gar nicht so fern, ist sie doch eine gesellschaftlich weitgehend akzeptierte Ausrede, um sich vor der morgendlichen Joggingrunde, Extra-Stunden im Büro oder dem längst überfälligen Frühjahrsputz zu drücken. Doch tatsächlich widersprechen Mediziner dieser These. Die Symptome, von denen Betroffene berichten, sind durchaus real: So leiden viele unter medizinisch nachweisbaren Problemen wie Blutdruckschwankungen oder Kreislaufbeschwerden. Die Frühjahrsmüdigkeit ist also weder Mythos noch Hirngespinst – doch woran genau liegt es, dass wir uns so oft matt und abgeschlagen fühlen, wenn es draußen endlich wieder wärmer wird und zu blühen beginnt?
Den einen Grund für die Frühjahrsmüdigkeit gibt es nicht. Verschiedene Faktoren sorgen im Zusammenspiel dafür, dass wir in der neuen Jahreszeit nachts nicht zur Ruhe kommen und uns schläfrig durch den Tag schleppen:
Ursache 1: Temperaturanstieg
Experten vermuten, dass der Anstieg der Temperaturen in den Frühlingsmonaten ein Grund für die Müdigkeit ist. Die Argumentation: Sobald es wärmer wird, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Für den Körper, der sich nach einem oft langen Winter erst wieder an die veränderte Situation gewöhnen muss, stellt diese Anpassung eine ermüdende Belastungsprobe dar.
Ursache 2: Heuschnupfen
Die Nase läuft, die Augen sind geschwollen und tränen: Insbesondere in den Frühlingsmonaten leiden viele Deutsche unter oft hartnäckigen Pollen-Allergien, umgangssprachlich oft als „Heuschnupfen“ bezeichnet. Dessen Symptome sorgen bei den Betroffenen nicht nur für unruhige Tage, sondern erschweren auch eine erholsame Nachtruhe, wie Studien belegen. Wer nachts schlecht Luft bekommt und deshalb kaum in die Tiefschlafphase gelangt, ist am nächsten Tag dementsprechend erschöpft.
Ursache 3: Vogelgezwitscher
Guter Schlaf ist abhängig von verschiedenen Faktoren – darunter fallen eine angenehme Temperatur im Schlafzimmer, optimale Lichtverhältnisse und eine ruhige Schlafumgebung. Letztere lässt sich zu großen Teilen vom Schlafenden selbst gestalten, zum Beispiel dadurch, dass lärmende Geräte aus dem Schlafzimmer fliegen oder selbiges – wenn möglich – in einen abseits der Straße liegenden Raum verlagert wird. Im Frühling gesellt sich jedoch ein unkontrollierbarer Störfaktor hinzu: Vogelgezwitscher. Viele Menschen werden – meist ohne es zu merken – durch das inbrünstige Konzert der Vögel aus der Tiefschlafphase gerissen und dadurch um ihre benötigte Erholung gebracht.
Ursache 4: Hormone
Auch die Hormone tragen laut Wissenschaft ihren Teil zur Frühjahrsmüdigkeit bei. Während dunkler Wintertage schüttet die Zirbeldrüse im Hirn jede Menge Melatonin aus – umgangssprachlich auch als „Schlafhormon“ bezeichnet. Zu Beginn des Frühlings regt die gesteigerte Helligkeit die Produktion des als „Glückshormon“ bekannten Serotonins an. Diese Umstellung belastet den Kreislauf und strengt den Körper an – Müdigkeit ist die Konsequenz.
Frühjahrsmüdigkeit nervt, ist aber kein Grund zum Verzweifeln. Mit ein paar einfach umsetzbaren Tipps kannst du die Beschwerden abfedern und die Frühjahrsmüdigkeit in Schach halten.
1. Iss dich fit!
Mit der richtigen Ernährung kannst du Müdigkeit gezielt entgegenwirken. Insbesondere natürliche, unverarbeitete Lebensmittel mit hohem Vitamingehalt liefern deinem Körper die Energie, die er braucht. Nach langen Wintermonaten, in denen du dich womöglich eher fettreich ernährt hast, heißt es also nun: Nichts wie ran an Obst, Gemüse und Co.!
2. Bleib in Bewegung!
In diesem Punkt sind sich alle Gesundheitsexperten einig: Ausreichend Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung, damit du dich fit und frisch fühlst. Konkret bedeutet das: Nimm deinen inneren Schweinhund an die Leine, roll dich von der Couch und gönn dir ganz viel Zeit an der frischen Luft. So stärkst du nicht nur Herz und Kreislauf, sondern fährst durch den Kontakt mit Sonnenlicht auch die Produktion von Vitamin D hoch. Dieses sogenannte „Sonnenhormon“ wirkt Müdigkeit und Abgespanntheit entgegen. Bereits ein Sonnenbad von ca. zehn Minuten regt den Körper dazu an, bis zu 250 Mikrogramm Vitamin D auszuschütten. Das entspricht dem Fünfzigfachen der empfohlenen Tagesration!
3. Genieße heiß-kalte Duschen!
Wechselduschen sind die beste Maßnahme, um Müdigkeit blitzschnell zu vertreiben. Wenn du dich also wegen Frühjahrsmüdigkeit morgens geradezu aus dem Bett quälst und keine Lust hast, noch völlig verschlafen mit der Arbeit loszulegen, heißt es: Dusche an, Zähne zusammenbeißen und auf ins heiß-kalte Vergnügen! Hierbei wechselst du idealerweise dreimal zwischen warm und kalt (Dauer: jeweils ca. 30 Sekunden) und endest – ganz wichtig! – immer mit einem kalten Duschgang. Dein Körper wird es dir danken!
4. Wenn nichts hilft: Checke deinen Körper und dein Bett!
Keiner der Tipps hilft und du fühlst dich nach wie vor oft müde und abgeschlagen? Das könnte daran liegen, dass deine Müdigkeit gar nicht frühjahrsbedingt ist, sondern womöglich tieferliegende Gründe hat. Bei langanhaltenden Beschwerden solltest du deswegen unbedingt einen Arzt aufsuchen und dich auf eventuelle Erkrankungen durchchecken lassen. Möglich ist auch, dass dein Bett ein regelrechter Schlafkiller ist und du deswegen nachts nicht den Schlaf bekommst, den dein Körper zur Erholung und Regeneration benötigt. Ist dein Bett zum Beispiel nicht auf deine persönlichen körperlichen Anforderungen zugeschnitten, kann das Folgen für deine Nachtruhe haben. Auch eine schlechte Durchlüftung der Matratze führt zu Schlafbeschwerden und gesundheitlichen Problemen. Um deine Schlafqualität zu verbessern, solltest du deshalb nichts dem Zufall überlassen. Unser Tipp: Lass dich in einem seriösen Fachgeschäft in deiner Nähe von kompetenten und gut ausgebildeten Bettenexperten beraten und finde so das Bett und die Matratze, die perfekt zu dir passen.
Fazit:
Frühjahrsmüdigkeit vollständig zu vermeiden ist fast unmöglich. Mit ein paar Tricks kannst du sie jedoch mindern und dich davor schützen, in ein allzu großes Trägheits-Loch zu fallen. Außerdem gilt: Die Frühjahrsmüdigkeit ist zum Glück kein Dauerzustand. Nach einer Hochphase im März oder April sollte sich dein Körper an die neue Jahreszeit angepasst haben und es dir ermöglichen, wieder voller Energie in den Tag zu starten.