Allen jungen Eltern ist eins gemeinsam: Sie bekommen wenig Schlaf! Und fragen sich: Wie findet mein Kind seinen Schlafrhythmus? Wir helfen weiter.
Alle frischgebackenen Eltern kennen es nur zu gut: schlaflose Nächte. Unser Schlafexperte Geert Doorlag ist selber Vater eines Jungen und weiß genau wie es sich anfühlt, wenn das Kind nicht schlafen will und man selbst mit wenig Schlaf am nächsten Tag arbeiten muss. Wie kann man seinem Kind helfen, einen gesunden Schlafrhythmus zu entwickeln? Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
Die ausreichende Schlafmenge variiert in jedem Alter. Während ein Neugeborenes 14 bis 17 Stunden am Tag schläft, braucht ein 4-jähriger noch 10 bis 13 Stunden Schlaf pro Nacht, ein Teenager circa 8 bis 10 Stunden. Du kannst überprüfen, wie viele Stunden dein Kind schläft um festzustellen, ob es genügend Schlaf bekommt. Aber normalerweise schlafen aktive und gesunde Kinder so viel wie sie brauchen, um ausgeruht zu sein.
Einer der wichtigsten Aspekte für guten Schlaf ist Regelmäßigkeit. Vor allem junge Eltern werden das bestätigen können: immer wieder unterbrochene Nächte tragen nicht dazu bei, dass der folgende Tag entspannt verläuft. Kleine Kinder können noch nicht die ganze Nacht schlafen, sie lernen dies erst, wenn sie älter werden. Du kannst versuchen, die Kontrolle über die Wachzeiten während der Nacht zu übernehmen. Wenn du weißt, dass dein Kind regelmäßig zwischen 2 und 5 Uhr morgens aufwacht, stelle deinen Wecker auf 2 Uhr. Stelle den Wecker in den folgenden Nächten immer wieder auf eine etwas spätere Zeit, damit dein Kind sich langsam an den Rhythmus gewöhnen kann und Nacht für Nacht etwas länger schläft. Natürlich musst du dennoch weiterhin nachts aufstehen, aber kannst so vielleicht deine eigenen Schlafphasen besser planen. So bist du und dein Kind am nächsten Tag frischer und ausgeruhter.
Je älter Kinder werden, umso mehr Kontrolle bekommen sie über ihre Einschlafzeiten. Das muss ein Kind erst einmal lernen. Ein neugeborenes Baby fällt unkontrolliert in einen tiefen Schlaf. Ältere Kinder können sich selbst besser steuern. Daher ist es wichtig, sein Kind darauf hinzuweisen, wann es Zeit ist schlafen zu gehen. Idealerweise sollte der Übergang von Tagesaktivitäten zur Nachtruhe langsam stattfinden. Man kann zum Beispiel noch eine Geschichte vorlesen, mit dem Kind kuscheln oder gemeinsam die Zähne putzen. Solche Aktivitäten können Teil eines Rituals sein, das deinem Kind hilft zu verstehen, dass es Zeit ist zu schlafen. So kannst du deinem Kind das Einschlafen erleichtern.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder eher Abend- als Morgenmenschen sind. Ältere Menschen hingegen sind eher Morgen- als Abendmenschen. In verschiedenen Schulen gibt es inzwischen Initiativen, die dies berücksichtigen und deshalb eine Stunde später mit dem Unterricht beginnen. Wecke dein Kind daher möglichst nicht zu früh.
Kinder entwickeln sich mit jedem Aufstehen und Hinfallen. Wenn es zwei Schritte vorwärts macht, geht es manchmal auch einen Schritt zurück. Vielleicht hast du manchmal den Eindruck, dass dein Kind keine Fortschritte macht. Zum Beispiel, wenn es um das Einschlafen oder das Aufwachen in der Nacht geht. Alle Geschehnisse eines Tages beeinflussen den Schlaf. So kann es passieren, dass ein Kind, dass gerade das Sprechen lernt, nachts öfters aufwacht.