Pizza, Süßes, Knabbereien – die Verlockungen sind vielfältig, wenn der Tag lang ist. Aber wusstest du, dass auch kurze Nächte auf die Hüften gehen können? Und das ganz ohne Zwischenstopps am Kühlschrank.
Jeder weiß, dass eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig für unsere Gesundheit und ausschlaggebend für unser Körpergewicht sind. Aber dass auch das Schlafverhalten einen bedeutenden Einfluss hat, wird oft vergessen. Dabei ist dieser Teil doch am leichtesten umzusetzen: Einfach ein bisschen länger unter der Decke verkriechen, und schon freut sich die Gesundheit! Untersuchungen aus den USA (Spaeth et al. 2013) haben gezeigt, dass Menschen innerhalb einer Woche mit wenig Schlaf bis zu einem Kilo an Körpergewicht zunehmen – im Gegensatz zu einer Gruppe Menschen, die mehr geschlafen hat.
Ein Teil der Erklärung für dieses Phänomen ist besonders naheliegend: Wer länger wach ist, hat mehr Zeit zum Essen. Vor allem abends gönnt man sich nach dem Abendessen auf der Couch gerne noch den ein oder anderen Snack. Lecker – aber für den Körper alles andere als notwendig. Außerdem isst man beim Fernsehen oder Lesen meist unbewusst und damit oft mehr, als man denkt.
Eine weitere Ursache für die Gewichtszunahme bei Schlafmangel ist, dass der Körper das Gefühl des Energiemangels kompensieren möchte, indem er die Kalorienzufuhr erhöht. Eine im Jahr 2016 durchgeführte Studie (Hanlon et al. 2016) zeigte diesen Zusammenhang deutlich auf. Die Verantwortlichen sind wie so oft: Hormone.
Zum einen wird im Schlaf vermehrt Leptin ausgeschüttet, das für ein Sättigungsgefühl sorgt. Fehlt der Schlaf, ist der Appetit als umso schneller wieder da, Als wäre das noch nicht genug, schüttet der Körper bei Schlafmangel auch das Stresshormon Cortisol aus. In dieser „Stresssituation“ braucht der Körper Energie – und zwar schnell. Dummerweise ist Energie schneller aus den Muskeln als aus den Fettreserven gewonnen. Das bedeutet: Muskeln werden abgebaut, der Speck bleibt.
Auch wenn genügend Schlaf sicher nicht der eine Schlüssel zum Wunschgewicht ist – er hilft zweifelsohne. Zum einen kann man so Appetit und Heißhunger unter Kontrolle halten, der durch Schlafmangel begünstigt wird. Und wenn man auf seine Ernährung achtet und Gewicht verlieren möchte, hilft ausreichend Schlaf dabei, dass der Körper auch das abbaut, was er abbauen soll: nämlich nicht die Muskulatur, sondern die Fettpölsterchen.